Kultur

Suzanne Stein-USA im Haus der Fotografie in Husum

Spärlich bekleidete Frau posiert vor einem New Yorker Polizeiwagen

Suzanne Stein ist eine amerikanische Fotografin, die derzeit in Philadelphia lebt. Davor hatte sie mit ihrem Sohn einige Jahre an unterschiedlichen Orten der USA verbracht.
Im Jahr 2018 wurde sie zum ersten Mal am Rand von Kensington, Philadelphia auf die Menschen aufmerksam, die in einem kaum vorstellbaren Elend leben, zumeist obdachlos und drogenabhängig. Sie fotografierte einige von ihnen, blieb aber zu diesem Zeitpunkt noch auf Abstand und traute sich nicht, in die ganze Not der Menschen vorzudringen. Erst vier Jahre später wagte sie diesen Schritt und hat es sich seither zur Aufgabe gemacht zu zeigen, wie das Leben der Menschen in den USA unter dem Einfluss von Drogen, Obdachlosigkeit, Armut und Verwahrlosung aussieht. Dabei möchte sie als Sozialdokumentatorin und Straßenfotografin das Leben und die Menschen in ihrer Umgebung so realistisch wie möglich darstellen.
Die Menschen, um die es in ihren Fotodokumentationen geht, sind primär abhängig von den Drogen Xylazin oder Tranq, die für den Körper verheerende gesundheitliche Folgen haben. Oft kommt es zu schweren bakteriellen Infektionen, die Knochen und Gewebe derart schädigen, dass bei vielen Menschen Entstellungen oder gar Amputationen die Folge sind. Es entstehen grauenhafte Hautwunden und andere gefährliche Krankheiten, die oft mit unerträglichen Schmerzen verbunden sind. Xylazin ist eigentlich ein tierisches Betäubungsmittel, das als neue Droge im Straßenhandel der USA vermehrt auftritt. Meist wird es mit Fentanyl kombiniert, das synthetisch in Untergrundlabors hergestellt wird. Es ist mehrere hundert Mal stärker als Heroin und soll die Wirkdauer der Droge verlängern. Dadurch und auch durch die geheimen, nicht zu kontrollierenden Lieferketten kommt es immer häufiger zu tödlichen Überdosierungen.
Nicht alle, die diese Drogen konsumieren, sind obdachlos. Teenager werden „angefixt“ und sterben zu Hause in ihren Zimmern. Ebenso fand man verstorbene Familienväter in abseits geparkten Autos.
Die Folgen dieser hochgefährlichen Drogen zu dokumentieren, ist Suzanne Stein ein Anliegen. Sie ist immer wieder mit Wundspezialisten, Krankenschwestern und Sozialarbeitern unterwegs, die versuchen, den schwer geschädigten Abhängigen, so gut es geht, zu helfen.
Mit dieser Ausstellung in unserem Haus werden die Fotografien von Suzanne Stein zum ersten Mal in Deutschland ausgestellt.

Ausstellungsdauer: 27.02.2024 – 02.06.2024
Öffnungszeiten: Di. – Sa. 10.00 Uhr – 17.00 Uhr
So. 10.00 Uhr – 16.00 Uhr
Ort: Haus der Fotografie – Husum
Am Außenhafen 28
25813 Husum
Kontakt: Lothar Detert
0170-938 56 57
Lothar.Detert@photofactory.international