Kultur

Stadtbibliothek: Ausstellung „Schwebende Dinge“

Hari Klein in der Husumer Stadtbibliothek

Hari Klein richtet den Blick auf Dinge, die sonst wenig Beachtung finden und malt sie in Öl. Nicht den prachtvollen Blumenstrauß, sondern die Schnur, die die Stengel im Wasserglas zusammenhält; nicht die beeindruckende Bahnhofsarchitektur, sondern den kleinen Verschlag zwischen den Gleisen; nicht den Zug, der über die Hochdonn-Brücke fährt, sondern ihren Schatten. Und immer schwebt etwas in diesen Bildern – ein Lampenschirm, ein blauer Klotz, Sonnenliegen am Strand, eine Muschel am Himmel.

Dass Hari Klein von der Halbinsel Eiderstedt stammt und in Husum zur Schule gegangen ist, erkennt man an der Farbigkeit der Bilder – sie ähnelt der Eiderstedter Landschaft: dunkler Schlick, leuchtende Flechten, blasser Himmel, Strandquecke, Seenebel.

Hari Kleins Welt ist voller Objekte. Die wenigen Figuren sind zu Farbflächen vereinfacht, die Augen verschattet, der Blick unbestimmt. Die Bilder sind gegenständlich, was sie zeigen, ist klar erkennbar. Doch sie erklären nicht, warum sie diese Gegenstände zeigen. In dieser Offenheit liegt die Kraft von Hari Kleins Malereien. Mit leisem Humor und Sinn fürs Absurde regen die Bilder die Fantasie der Betrachtenden an und laden ein, sich selbst einen Reim darauf zu machen. Warum schwebt da eine Vokuhila-Frisur? Wieso sitzt dieses Mädchen im Brautkleid auf einer Muschel? Und was soll ein gewöhnlicher Spaten auf einem Triptychon?

Vom 6. April bis zum 30. Juni kann die Ausstellung während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek Husum (Herzog-Adolf-Straße 25) besichtigt werden. Zur Eröffnung am 5. April um 19 Uhr ist Hari Klein persönlich anwesend. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.